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Steckbrief: Joachim Dieter Schulze

        Geb.:   20.08.1958

        Geb.Ort:  Hannover

        fam.stand: ledig

        Beruf: Landschaftsgärtner

           Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten

 Grundstudium: Sozialpädagogik, Sozialarbeit

zuletzt:   Dichter, freier Schriftsteller

Hallo!

Wichtige Daten zu meiner Person sind bereits dem kleinen Steckbrief zu entnehmen. Ich bin übrigens nicht vorbestraft, finde die steckbriefliche Darstellung meiner Daten für angemessen, weil ich mich in den vergangenen Jahren schriftstellerischen Schaffens thematisch sehr der strafrechtlichen Relevanz bei menschlichem Verhalten in meinen Romanen und Erzählungen widmetete. Bis zu letzt wollte ich keine Krimis schreiben, sondern ich schrieb Romane und auch Novellen, die ich im Einzelnen an dieser Stelle kurz vorstellen möchte. 

Zu meiner beruflichen Stituation sei gesagt, daß ich seit einigenen Jahren ein Frührentner bin. Als ich im Jahre 2001 zu schreiben begann, war ich in der Altenpflege als häuslicher Pfleger beschäftigt. Zuvor unternahm ich ein Sozialpädagogik-Studium, das ich aber nicht abschloß. Mein gelernter Beruf ist der des Landschaftsgärtners, den ich nach ungefähr zehnjähriger Berufsausübung gesundheitlich nicht mehr ausüben konnte. Ich machte eine Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten, die ich auch abschloß. Dem folgte das Studium. Ich studierte frei und recht freiheitlich setzte ich den Schwerpunkt meines Interesses auf die Sozialpsychologie. Hierbei interessierte mich sehr der philosophische Hintergrund des sozial-wissenschaftlichen Zweiges in der Sozialarbeit. Die Erkenntnistheorie, aus der sich die wissenschaftliche Psychologie entwickelte, ist aus apriorischer Erkenntnis. Ich hatte es übrigens vor meinem Studium nicht so aufgefaßt, sondern ich glaubte bis dahin, das sie aus einer Theorie ist. Ich wurde eines besseren belehrt, wichtiger Weise durch meine Auseinandersetzung mit der Erkenntnistheorie nach Immanuel Kant, den wichtigen neuzeitlichen deutschen Philosophen aus der Zeit der Aufklärung. 

Sozialarbeit und auch -pädagogik erfuhren im vergangenen Jahrhundert einen großen Wandel, der sich hauptsächlich in der Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mit den Philosophen Martin Heidegger, Theodor Adorno und Herbert Marcuse, einem Schüler Heideggers durchsetzte. Hauptsächlich in meinen letzten Romanen »All das von dem sie wüsste« und »behavioure – Zu anderer Zeit« nehmen diese Philosophen den größten Einfluß auf meine Schriften, weil es zeitgenössische Hochschullehrer sind. Herbert Marcuse setzt den Schwerpunkt seiner Erneuerung der klassischen Philosphie ganz stark auf die Notwendigkeit hierzu und dieses durch die industrielle Revolution, wie sie sich seit der Erfindung der Dampfmaschine weltweit durchsetzte. Marcuse bezieht den Umweltgedanken in seine moderne Philosphie mit ein. Als Landschaftsgärtner wurde ich bereits im Verlauf meiner Ausbildung deshalb ganz Ohr. Alle drei Philosophen nehmen, wie Kant es bereits tat, wenn er sich auf Aristotelis stützte, einen starken Bezug auf antike griechische Philosophen. Ich selbst beziehe mich in dieser Weise auf den Philosophen Platon.  

Nach dem letzten Roman benötigte ich dringend eine schöpferische Pause, hauptsächlich um den alten Stoff, den ich literarisch verarbeitete, abzuschütteln, um Platz für neue Arbeiten zu schaffen. So ganz allmählich beginne ich mit einem  neuen Roman, der sich auch auf die klassische Philosophie beziehen soll, hierbei aber auf die Religionsphilosophie seit Aristotelis unter meinem direktem Bezug auf den mittelalterlichen philosophischen Theologen und Prediger Meister Eckhart. Es soll das letzte Werk aus dem Zyklus Poesie des Jähzorns werden, eine Nachreichung des bereits veröffentlichten, für die ich eine Arbeitszeit von ca. einem Jahr angesetzt habe. 

Poesie des Jähzorns

In der Reihe Poesie des Jähzorns lassen sich drei Werke als ein zusammenhängender Sammelband zusammenfassen, der jeder für sich ein zusammenhängendes Thema abhandelt und nicht als ein Fortsetzungsroman aufzufassen ist. Ein inhaltlicher Zusammenhang besteht im historischen Verlauf der Geschichten, beginnend mit den Studentenunruhen in West-Berlin des Jahres 1967. Der aus dieser Problematik entstandene Links-Terrorismus der `70er Jahre und wie er sich auf den unterschiedlichen Bühnen des politischen Welt-Theaters abspielte, schafft den inhaltlichen Zusammenhalt der einzelnen Werke in dem Zyklus.

Jähzorn als die treibende Kraft beim Begehen menschlicher Taten ist eine von immenser zerstörerischer Eigenschaft. Diese bestimmt nicht das Engagement des Dichters bei dieser Arbeit, sondern sie ist der Gegenstand der kritischen Auseinandersetzung mit ihr als der Motor menschlichen Handelns. Ein geläufiges Fremdwort für Jähzorn nennt jenen Antrieb Fanatismus, der, zu einem Prinzip geworden, seine zerstörerische Kraft nach innen und nach außen freisetzt. In seiner psychologischen Innenwirkung bewirkt er eine zunehmende Selbstzerfleischung des Menschen, der von ihm besessen ist. Nach außen hin wirkt er einschüchternd, verstörend, sehr häufig auch erniedrigend und beleidigend und nicht selten erwirkt er eine besondere Hektik, die zunehmend einen Menschen vernichtend erschöpft und ermüdet, die ihn krank macht. Menschlicher Jähzorn ist also sehr bösartig und somit gefährlich.

 In dem Zyklus »Poesie des Jähzorns« tritt Fanatismus in den unterschiedlichen Facetten auf, veräußert er sich bei der Abhandlung menschlicher und sozialer Problematiken, die den Alltag der Protagonisten bestimmen. Und er ist von großer politischer Bedeutung, aus dem Kriege entstehen. Seine Umstände verlangen nach Befriedung, die generell genau so radikal verläuft, wie Jähzorn anfänglich zu wirken beginnt. Jähzorn tobt sich aus, ist jetzt der Herrscher über die von ihm dominierte menschliche Vernunft. Und sehr häufig ist er der Erzeuger menschlichen Siechtums, mit einem tödlichen Verlauf.

 Die menschliche Vernunft ist ein wirkungsvoller Regulator bei der Bewältigung einer blinden Wut. Sie ist verlangt, wenn sie dem Wüterich verloren gegangen ist. Und sie ist der Primat in der klassischen wie in der modernen Philosophie. Bezugnehmend auf den Philosophen Immanuel Kant führt sie den Leitgedanken in allen Werken des Zyklus´ und tritt als das Fundament der wissenschaftlichen Disziplinen, hierin Soziologie; Psychologie, Erziehungs- und Rechtswissenschaft, auf, wenn sie in den einzelnen Werken  einen Einfluß nehmen. Dennoch sollte in der Abhandlung der Werke nicht die ernüchternde Trockenheit, wie sie in theoretischen Abhandlungen oft auch populärwissenschaftlich dominant hervortritt, die Mentalität der Geschichte beherrschen. Das gleiche gilt für das Wesen des Jähzorns. Die Themen sind trivial und konkret abgehandelt. Obwohl die Problematiken zeitlos sind, so ist die spielerische Rahmenhandlung grundsätzlich in die Zeit des Gegenwärtigen gelegt und sie bleibt stets aktuell.

Einflüsse klassischer und moderner Philosophie

Ausgehend von dem ersten Roman in diesem Zyklus unter dem Arbeitstitel »a priori – das Herz auf Eis gelegt«, einem bisher unveröffentlichten Sozialdrama im Milieu der Leiharbeit, war eine begleitende Auseinandersetzung mit der Philosophie Immanuel Kants und seinem Werk zur Erkenntnistheorie unumgänglich geworden. In einem der nachfolgenden Werke »All das von dem sie wüßte« erhält der griechische Philosoph Platon eine Relevanz, wenn sie experimentell in der Erzählung einer Legende, mit thematisch wichtigen Dialogen aus seinem Werk »Gesetze«, eine tragende Rolle einnimmt. Insgesamt führt die Philosophie den Leitgedanken geistiger Inhalte unter dem Aspekt der Ideologie des Todes und wie sie in den meisten Dramen dem menschlichen Handeln ihren Sinn verleiht.